Kinderwelten sind Medienwelten. Es gibt wenig Hinweise, dass sich dies in der nahen Zukunft ändern wird. Selbst bei sozial benachteiligten Kindern ist das Smartphone ein alltäglicher Lebensbegleiter. Die Medien durchdringen allumfassend die Erfahrungswelt von Kindern. Während früher der Andere (eine soziale Person) das Gegenüber bildete und im Dialog von Interaktion und Selbstreflexion Kinder ihre Identität entwickelten, sind inzwischen als dritte „Partner“ die Medien hinzugetreten. Kinder entwickeln parasoziale Beziehungen mit und im Dialog mit Medien. Somit verändert sich zugleich ihre Spielwelt. Ignoriert man diese Entwicklung, verlieren die Spiel-Pädagog/innen den Zugang zur Wirklichkeit der Kinder. Es gibt kein Entrinnen vor den Medien. Aber es gibt die Herausforderung der Arbeit mit den Medien. Medien beeinflussen Denken, Fühlen, Handeln und die Wertemuster von Kindern. Kinder benötigen der Hilfe die Medien im doppelten Sinne der Bedeutung zu begreifen. Kinder müssen gestört werden. Sie werden ausgehend von Ihren Erfahrungen mit den Medien mit realen Erfahrungen in spielerischer Weise vertraut gemacht, damit es zu einem Spannungsverhältnis zwischen der so genannten Realität und der Virtualität kommt. Vireale Spiele und vireale Pädagogik könnte eine Antwort sein, auf Lebenswelten zu reagieren, die von Medien durchdrungen sind.
Methoden
Assoziative analytische Reflexion medialer kindlicher Lebenswelten mit multimedialer Unterstützung.
Prof. Dr. Franz Josef Röll, Hochschule Darmstadt, FB Gesellschaftswissenshaften, Studiengänge Soziale Arbeit.